Wie alles begann


Vom Strassenfeger zur zündenden Idee

Ingeborg Frimmel über

die Anfänge von WE CAN DO IT!

 

Ein Obdachloser war es, der nicht unwesentlich zur Entstehung meiner Hilfsorganisation WE CAN DO IT! beigetragen
hat. Am berühmten Bahnhof Zoo in Berlin wartete ich im Sommer vor zehn oder elf Jahren
nach einem erfolgreichen Kundenbesuch auf den ICE, der mich zurück nach Kassel bringen sollte. Da stand er dann - zwischen all den hektisch umhereilenden Reisenden - und verkaufte eine Zeitschrift. Er versuchte es zumindest. Ich sah mit an, wie ihn die meisten Reisenden mit knappen Worten abwiesen, einige beachteten ihn gar nicht, nur wenige kauften ein Exemplar. Auch mir bot er eines an: Ein Euro sollte der „Strassenfeger“ kosten, eine Spende für mob. e.V., einem Verein, der sich seit vielen Jahren für Obdachlose einsetzt und ihnen durch den Zeitungsverkauf ein Zubrot ermöglicht.

 

Im Zug widmete ich mich dann ausgiebig dem „Strassenfeger“, der mich regelrecht fesselte. Mit jeder Seite, mit jeder Zeile, mit jedem Wort stieg meine Hochachtung vor denjenigen, die sich für dieses Projekt engagieren. Viele Menschen sehen in Obdachlosen einfach nur ungepflegte „Penner, die mit Plastiktüten und reichlich Alkohol umhergammeln und unter freiem Himmel übernachten. Die Menschen dahinter werden hingegen nicht gesehen, deren oftmals tragische Schicksale einfach ignoriert. Dies berührte mich so sehr, dass ich mich fortan selbst mit meiner Firma sozial engagieren wollte.

 

 

Nun musste nur noch ein Konzept her, Frauen und Kinder sollten dabei im Fokus stehen. Mir fielen als erstes die vielen Frauenhäuser ein, die Opfern von häuslicher Gewalt zur Seite stehen, die dringend Hilfe, Beratung und ein Dach über dem Kopf benötigen. Wie finanzieren die sich? Was benötigen sie? Schnell ergab meine Recherche, dass finanzielle Unterstützung hier nicht nur gern gesehen, sondern auch dringend nötig ist. Im Nu hatte ich alles beisammen, und der Rest ist Geschichte.

 

Über 200.000 Euro gesammelt

 

WE CAN DO IT! Hat bis heute über 200.000 Euro gesammelt. Dank all der fleißigen Unterstützerinnen innerhalb unseres Kundenkreises und nicht zuletzt auch dank des Obdachlosen, der mir vor einigen Jahren den „Strassenfeger“ verkauft hat.